Heute beginnt das Sommermärchen mit der Stadtmeisterschaft

Heute läutet ein F-Jugendspiel in Götzingen die Spiele zu der vom TSV Fortuna anlässlich seines 85-jährigen Bestehens organisierten 37. Buchener Fußball-Stadtmeisterschaft ein. Die neun Fußballvereine der Gesamtstadt beteiligen sich an diesem bis zum Sonntag laufenden Turnier. Insgesamt zwölf Begegnungen werden dabei ausgetragen, ehe der Fußball-Stadtmeister 2011 ausgezeichnet werden kann. Mädchen- bzw. Jugend-Partien runden das Sportprogramm ab, es gibt also reichlich Fußballkost für die Freunde der runden Lederkugel. Das Fußball-Programm beginnt heute um 16,30 Uhr, morgen Samstag und am Sonntag dann jeweils um 10 Uhr. Am Sonntag soll dann gegen 19 Uhr der Turniersieger feststehen und geehrt werden.

Fußball, das populärste Mannschaftsspiel der Welt, wurde 1874 erstmals in Deutschland gespielt, und ist in Deutschland heute die Sportart mit den meisten Aktiven und Anhängern. 1875 gab der Gymnasiallehrer Konrad Koch in Braunschweig das erste Regelbuch heraus. Lange musste der Fußballsport allerdings gerade in Deutschland um seine Akzeptanz kämpfen. Noch im Jahre 1898 war er beispielsweise Schrecken für den Stuttgarter Turnlehrer Professor Karl Planck, der von dieser Sportart als „Fusstümmelei“, von „Stauchballspiel“ oder gar „englischer Krankheit“ sprach. Aber obwohl Fußball heute mehr denn je die Menschen erfreut und begeistert – wir erleben es gerade bei der Frauen-Weltmeisterschaft, obwohl die Fußballfrauen ja trotz ihrer großen Erfolge sich noch keineswegs durchgängiger Anerkennung erfreuen dürfen  – ist hinsichtlich der Buchener Stadtmeisterschaft für die Initiatoren seit einigen Jahren bedauerlicherweise ein deutlicher Rückgang des Interesses zu registrieren, und zwar seitens der Zuschauer ebenso wie bei den Vereinen. Diese Entwicklung blieb sicher auch aufmerksamen Fußballfreunden und Besuchern nicht verborgen. Dieser Tendenz wollen die Organisatoren der diesjährigen Meisterschaften gezielt entgegenwirken. Durch Neuerungen im Turnierverlauf soll wieder vermehrt Interesse daran geweckt und die Attraktivität wieder verbessert werden. So sollen beispielsweise der Torwart des Turniers, der Feldspieler des Turniers und auch der Torschütze des Turniers gekürt und durch eine personifizierte wertvolle Urkunde geehrt werden. Weiter soll ab den Halbfinals mit öffentlichen Interviews der Trainer der noch beteiligten Teams eine Einbindung und damit auch größeres Interesse bei den Zuschauern erreicht werden. Neben Mannschafts-Fotos und Erinnerungs-Urkunden für alle teilnehmenden Teams sind auch Überraschungen bei der Siegerehrung vorgesehen. Die Verantwortlichen erhoffen sich, dass durch diese Maßnahmen und künftige weitere Neuerungen für die Stadtmeisterschaften wieder der Stellenwert erreicht werden kann, den sie bei ihrer Einführung hatte – und dass sie dann auch wieder vermehrt zur Stärkung der Gemeinschaft der Vereine in der Gesamtstadt beitragen kann.  

Bericht Walter Jaufmann